Tag 43 – Cangas de Onís am Tor der Picos de Europa

Dienstag, 9. Mai 2017


Unsere Tagesetappe war noch nicht festgelegt. Wir wussten nur dass es auf die A8 in Richtung Norden in Richtung Gijón, Ribadesella, Santander gehen soll. Da wir annahmen dass das Wetter nicht gerade gut werden würde wollten wir einfach ein bisschen Strecke machen und unterwegs entscheiden wo wir bleiben. Unglaubliche 6 von 8 Wochen unserer Elternzeitreise sind mittlerweile vergangen und wir fragen uns manchmal wo denn bloß die Zeit hingegangen ist. Es vergeht Tag um Tag und Woche um Woche und wir haben eigentlich noch gar nicht genug vom Reisen und Entdecken.

Wir stellen so oft fest dass wir die Länder, Gebiete, Städte und Sehenswürdigkeiten meist nur streifen und leider nicht genügend Zeit haben sie wirklich näher kennenzulernen. Man könnte desöfteren Wochen statt nur Stunden oder einzelne Tage an manchen nur so flankierten Ecken verbringen ohne dass es langweilig werden würde. Uns gehts wirklich gut und wir sind glücklich mit dem was wir gerade zusammen tun und erleben dürfen. Wir haben nur wenige Quadratmeter Wohnfläche und ein paar Schrankfächer und Garagenboxen dabei aber das scheint mit ein wenig Organisation und Willen auch zu viert locker auszureichen um für eine längere Zeit ein gemeinsames Vagabundenleben zu führen.

Uns kommt natürlich entgegen dass wir fast konstant gutes Wetter hatten und noch haben. Dadurch sind wir sehr viel draußen und da herrscht im Normalfall kein Gedränge. Was uns wirlich auf Dauer fehlen würde sind einfach unsere Famile und unsere Freunde! Auch unser geliebtes Schwabenland und so einige Gewohnheiten und ja sogar manche Arbeiten gehören einfach in uneren Alltag zuhause. Aber regelmäßige längere Auszeiten auf diese Art und Weise bzw. mit deutlich mehr Zeit pro Reisekilometer das wäre schon ein Traum :-). Es gäbe sooooo viel zu erfahren…

Das Wetter wurde nicht wirklich schlecht auf unserer Autobahnfahrt und wir kamen gut voran. Wir wollten eventuell auf einen einfachen Stellplatz um direkt am nächsten Tag weiterzufahren solange das Wetter unbeständig vorhergesagt wird. Wenn dann wieder die Sonne scheint könnten wir noch ein paar Tage am Meer verbringen bevor es ins Landesinnere in Richtung Frankreich und Deutschland geht. Als wir an den ersten Schildern vorbeifuhren die ins Gebirge “Picos de Europa” und den gleichnamigen Nationalpark zeigten sagte Mama dass Papa einfach seinem Bauchgefühl folgen solle. Er bog eine Ausfahrt später einfach ab in Richtung “Cangas de Onís”. Die so nahen und so verlockend aussehenden Bergmassive waren einfach zu unwiderstehlich für ihn.

Eigentlich wollten wir hier wegen der Wettervorhersagen nicht Halt machen. Cangas de Onís bzw. der wenige Kilometer weiter oben liegende kleinere Wallfahrtsort Covadonga war schon wieder ein Tipp auf unserer Liste vom freundlichen Campingplatzwart. In Cangas de Onís gabs laut Mama auch einen kostenlosen Stellplatz dessen Koordinaten aus dem Stellplatzführer wir noch vom sogenannten Sechziger System (Grad, Minuten, Sekunden) ins Dezimalsystem für unsere Navi- App umrechnen mussten. Damit fanden wir nach einer bergigen Fahrt einen Parkplatz im Ort direkt am Fluss. Leider war grad nix frei. Während Papa auf Lauerstellung ging und sich einen Kaffee kochte gingen wir mit Mama in die Stadt um ein wenig einzukaufen.

Als wir zurückkamen war das Auto überhaupt nicht mehr da… Wir fanden es eine Stufe höher auf nächsten Ebene wo die offiziellen Wohnmobilstellplätze waren aber Papa war auch nicht mehr da. Wir warteten einfach auf dem Boden bis er wieder kam – er hatte uns schon gesucht nachdem er mit dem Ersatzschlüssel umgeparkt hatte, den Originalschlüssel hatten nämlich wir dabei. Bei leichtem Niesel sind wir noch in die Stadt gelaufen welche belebter war als wir dachten. Ob das am geschichtlich angeblich überaus bedeutenden Covadonga liegt oder an den beiden Bergseen die man von hier aus besichtigen kann? Morgen erfahrt ihr mehr…

Es gibt sehr viele Restaurants, Bars und kleine Läden die asturische Käsespezialitäten verkaufen. Auch einige Anbieter für Adventure- Tours sind zu finden. Hier in den Picos wird wohl viel unternommen, vom Wandern und Reiten über Rafting, Canyoning, Quad- und Buggyausfahrten bis hin zu Rad- und Klettertouren. Wir aßen noch ein paar Häppchen in ner Bar am Fluss und sprangen durch ein paar Regentropfen wieder zurück ins Auto für einen Nachtisch. Ein Gewitter zog über uns hinweg als wir ins Bett gegangen sind.

Wir wollen morgen durch Covadonga hindurch bis nach oben zu den Bergseen “Lago Enol” und “Lago de la Ercina” fahren. Dies ist möglich da Nebensaison ist – ansonsten wäre es nur über Shuttle- Busse möglich. Hoffenlich kommt die Sonne raus.

Mats.

 

Galerie Tag 43


 

Reiseroute Tag 43


Gesamtstrecke: 230315 m
Maximale Höhe: 230 m
Minimale Höhe: 49 m
Download file: 2017-05-09_12_04_+02_00.gpx