Tag 30 – Junas Geburtstag

Mittwoch, 26. April 2017


Heute war ja Junas 3. Geburtstag, ich ging zu ihr nach hinten und versuchte ihr mit meinen eigenen Worten mitzuteilen:

“Guten Morgen meine liebe Schwester! Heute ist dein 3. Geburtstag! Komm mal her, lass dich drücken, küssen und knuddeln, du bist die beste größte Schwester die ich mir je hätte wünschen können. Du machst mich und uns alle soooo glücklich, du bringst uns alle soooo unglaublich oft zum Lachen und ohne Dich und deine herzliche liebenswerte Art wäre unser Familienalltag einfach nicht mehr vorstellbar 🙂 Ok, du hast deinen ganz eigenen Kopf und bist sehr durchsetzungsfähig was es für mich kleinen Bruder nicht immer einfach macht aber das ist trotzdem gut so. Ich lerne ja viel von dir und vor allem ich werde auch größer und stärker, warts ab! 😉 Jetzt setz dich erst mal hin liebe Schwester, blas die Kerzen deines portugiesischen Geburtstagskranzes aus und öffne die vielen Geschenke die deine Freunde und Verwandten für dich mitgegeben haben!”

Juna freute sich riesig über Bücher, Sticker, Kindergartenschuhe und andere schöne Dinge. Von unseren Eltern bekam sie noch einen Zoobesuch morgen in Porto geschenkt – einen ganzen Tag nur für Sie so wie sie es sich vorstellt. Wir versuchen alle ihre Wünsche soweit möglich zu erfüllen und hoffen schon mal dass wir und vor allem Juna Spaß haben wird. Heute war wieder Abreisetag aber den Zeitpunkt legten wir auf den Abend damit wir noch in Ruhe feiern konnten.

Das Mittagessen haben wir alle gemeinsam vorbereitet und Juna hat den ganzen Salat geschnippelt. Papa hat eine ausreichende Geburtstagsportion Fleisch gemacht das dann mit Reis und Gemüse serviert wurde. Wir aßen natürlich draußen wie eigentlich immer die letzten Wochen wobei es heute zwar sonnig aber außerordentlich windig wenn nicht stürmisch war. Schon die ganze Nacht hat unsere Markise gewackelt und geklopft – zum Glück hatten wir sie fest verzurrt. Wisst ihr woran erkenne dass es windig ist bevor ich draußen gewesen bin? Wenn Papa draußen ist und ständig am maulen über den Wind ist den er so gar nicht leiden kann.

Er flitzt dann immer von hier nach dort und beschwert sich ständig dass die Tischdecke sich umklappt, die Kocher- und Grillflammen fast ausgeblasen werden und einfach nix dort liegen bleibt wo er es gerne hätte. Er würde anscheinend lieber bei Regen unters Vordach sitzen als andauernd gegen den Wind zu kämpfen aber wers glaubt 🙂 Zuhause schneits angeblich seit Tagen also wollen wir uns hier bei Sonnenschein und T- Shirt Wetter einfach mal nicht mehr beschweren!

Da unser Geburtstagsessen trotz Wind auf unseren Tellern liegengeblieben ist gingen wir mit vollen Bäuchen noch an den Strand runter. Der Wind auf dem Campingplatz war gegen diesen Sturm hier unten aber ehrlich gesagt ein Witz 😉 War ja egal hier gibts ja keine Tischdecke die liegen bleiben muss aber uns Kinder musste man fast an die Leine nehmen damit wir nicht abgehoben haben. Hinter einer großen Sanddüne konnte man es aber sehr gut aushalten.

Wir fuhren raus aus dem Camping damit wir noch einen Mittag beim in Sichtweite liegenden Leuchtturm “Farol da Barra” verbringen konnten. Der ist zufälligerweise Mittwochs für Besucher geöffnet und kann über 300 Treppenstufen bestiegen werden. Außerdem wollte uns Juna alle miteinander zum Eisessen einladen. Nach wenigen Kilometern parkten wir in Aveiro nahe des Leuchtturms. Auf dem Weg dort hin entdeckte Juna gleich mehrere Eisdielen und sie durfte sich aussuchen in welche sie uns alle einladen mochte. Soweit war alles geklärt also dann mal los – 300 Stufen und 60 Höhenmeter warten auf uns.

Juna hat sich vorgenommen alles selber zu laufen und ich durfte zum ersten mal mit Blick nach vorne ins Tragetuch bei Mama! Wie cool jetzt mal alles in “Fahrtrichtung” zu erleben. Der freundliche Leuchtturmwachmann erklärte uns noch einiges über den Turm am Eingang und schickte uns dann auf die erste Stufe. Es ging besser als gedacht die Lampe dort oben zu erreichen. Für mich ja sowieso aber für den Rest wars auch recht easy und sogar Juna ging alles ohne eine Beschwerde hoch. Oben dann nach 271 Stufen gings noch mal steile 19 Stufen bis auf den Aussichtsring ganz oben. Mama tat einen Schritt nach draußen und kam sofort wieder mit total zerzausten Haarren rein 🙂

Wir dachen der Wind am Strand war der stärkste unseres Urlaubs aber weit gefehlt. Das hier oben toppte noch mal alles – wir konnten uns nur auf der Windschattenseite des Turmes unterhalten auf der anderen Hälfte konnte man kaum noch reden vor lauter überschüssiger Luft. Die Aussicht war wie erwartet imposant aber nach ein paar Runden stiegen wir wieder runter. Juna ging wieder alles alleine. Sie wollte zwar die lezten 20 Stuen fast schon aufgeben aber ließ sich dann doch noch von Papa überreden eine kleine Pause zu machen um das Gefühl nicht zu verpassen wirklich etwas ganz ohne Hilfe zu Ende gebracht zu haben… Nach 2 min Rast und der wartenden Eisdiele vor Augen waren die lezten Stufen nur noch eine Kleinigekeit und der Stolz umso größer.

Juna brachte uns in die Eisdiele ihrer Wahl und fragte in die Runde wer denn was gerne hätte. Sie bestellte ihr Eis mithilfe des Bildes vom Schneemanneis und ihr Wasser mit den Worten “One Water please” selber. Juna hatte einen Geldschein in der Hosentasche mit dem sie nachdem wir alle sehr lecker gegessen hatten zur Bedienung an die Theke gelaufen ist um zu zahlen. Ich durfte ausnahmsweise von allem probieren was auf den Tisch kam.

Der Plan war auf dem Parkplatz des Zoos zu übernachten was uns aber leider nicht gestattet wurde. Laut dem Parkplatzwächter des Zoos hätten wir am Stellplatz des zoologischen Gartens die Möglichkeit stehen zu bleiben. Dessen 7 Pläte waren aber leider auch schon vegeben. Wir mussten uns entscheiden 30 km weiter zu fahren auf den Campingplatz der für den nächsten Tag geplant war oder uns einen Platz an der Straße irgendwo im Wohn- oder Industriegebiet zu suchen. Wir entschieden uns für die zweite Möglichkeit und nur ein paar Hundert Meter weg vom Zoo stellten wir uns vor ein Autohaus an den Straßenrand. Mama fragte noch in der Werkstatt ob dies ok sei aber der Mann lachte nur und sagte “nenhum problema” also kein Problem.

Mama lief mit mir noch im Wagen durchs Industriegebiet dass ich einschlafen kann während Papa Juna ins Bett bringt aber hier bellten so viele Hunde hinter den mehr oder weniger hohen Zäunen und Toren dass wir bald wieder ins Womo zurück sind.

Schön wars!

Mats

 

Galerie Tag 30


 

Reiseroute Tag 30


Gesamtstrecke: 89615 m
Maximale Höhe: 244 m
Minimale Höhe: 12 m
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