Freitag, 21. April 2017
Papa und Mama haben noch ein Geschenk vom Osterhasen gefunden :-). Der Umschlag war so gut versteckt im Auto dass wir ihn an den Ostertagen gar nicht mehr gefunden haben! Ein Umschlag mit bunten Aufklebern und zwei kleinen Tafeln Schokolade drauf. Drin war eine nette Karte mit Geld von dem wir uns ein Eis kaufen können! Danke an den Osterhasen und liebste Grüße an dessen Auftraggeber Oma und Opa ;-).
Mama hatte sich heute für den Stadtausflug ein langes Kleid angezogen aber nachdem Papa draußen Kinderwagen und Ausflugsutensilien hergerichtet hatte forderte er erst mal Jacken und lange Hosen für uns Kinder an denn es war trotz Sonnenschein für die hiesigen Verhältnisse recht kalt. Wir wollten grad losmarschieren als Mama dann ebenfalls den Wunsch äußerte sich noch mal umzuziehen.
So gerüstet gings in Richtung der imposanten Stadtmauer von Obidos. Es kamen schon busweise Touristen an was darauf hindeutete dass wir hier etwas besichtigen was augenscheinlich zum Pflichtprogramm dieser Gegend gehören muss. Mama sagte mehrmals dass der Eindruck in der Stadt bei Tag wahrscheinlich nicht mehr so berührend schön sein kann wie bei ihrem gestrigen Nachtspaziergang aber sie hatte es uns bildlich erklärt und hoffte wir das mittelalterliche Flair auch bei Tag genießen werden.
Schon beim Reinspazieren waren wir sehr überrascht wie original alt hier alles noch aussieht. Enge Gässchen, grobes Kopfsteinpflaster, Pferde und Kutschen, viele steile Treppen, bunte Häuser, unglaublich viele Kirchen und Kapellen, jede Menge Blumen und Kletterpflanzen, und rundherum die massive super erhaltene Stadtmauer. So etwas haben wir noch nie gesehen! Wären da nicht die ganzen Touristen und die entsprechenden Souvenierläden könnte man echt meinen die Zeit sei stehen geblieben und man befände sich im 15. Jahrhundert. Nun ja, eine große Portion Fantasie muss man 100%- ig auch noch walten lassen denn so einfach lassen sich gut 500 Jahre Zeitgeschichte auch im Kopf bestimmt nicht zurückdrehen aber man mag es sich vorstellen…
Juna hatte gleich zu Anfang wieder so einen Schausteller entdeckt der als schwarzer Rabe verkleidet war und natürlich nur unser bestes wollte… Sie nannte ihn Rabe Socke und wir versprachen ihr dass sie ihn im Laufe des Tages noch besuchen darf. Wir genehmigten uns ein kleines Frühstück in einem der engen Gässchen und schlenderten anschließend einfach weiter durch die Gassen und schauten uns die Schönheiten der Stadt aus den verschiedensten Winkeln an. Wir bestiegen auch mal die Stadtmauer, auf der man tatsächlich rund um die Stadt laufen könnte. Diesen Rundweg mit genialer Aussicht haben wir uns eigentlich vorgenommen zu begehen.
Es war jedoch heute dort oben sehr windig und auf einer Seite des vielleicht 1,50 m breiten unebenen Steinwegs gabs meist nur eine ungesicherte Kante in Höhen von geschätzten 10 – 20 Metern. Neben der Kante ohne auch nur ein Stückchen Mauer oder Geländer wartete nur der senkrechte Abgrund. Einen Schritt daneben oder ein Stolperer und man ist schneller wieder auf dem städtischen Kopfsteinpflaster als gewollt. Papa meinte heute seinem Bauchgefühl folgen zu müssen dass es zu gefährlich für uns Kinder sei hier oben rumzulaufen und wir gingen nach einer Weile wieder eine der steilen Steintreppen herunter ins Dorf.
Weil dieser Tag so schön war sagte Mama sie wolle uns noch zu ihrem Geburtstagsessen einladen das wir am eigentlichen Geburtstag übersprungen haben. Mama hat von Oma Lydia und Opa Peter einen Geburtstagsgutschein bekommen und sie war der Meinung dass dies ein sehr geeigneter Moment war um diesen einzulösen. Wir konnten uns nicht so recht entscheiden in welches Straßenrestaurant wir gehen sollen aber als eins von den Favoriten schon um 12 Uhr warme Küche anbot und die anderen erst um 13:00 war die Entscheidung gefallen. Fisch sollte es sein, Fisch ganz frisch vom Grill der vor unseren Augen auf der Straße zubereitet wurde.
Papa entschied sich für einen Schwertfisch und Mama für eine Dorade. Beides wurde mit Kartoffeln und Brokkoli serviert. Zur Vorspeise wurden uns Oliven mit Brot und salziger Butter angeboten sowie die Suppe des Tages. Meine Eltern bestellten sich zum Trinken noch Sangria im großen Steinkrug. Der schmeckt Mama immer sehr gut und es war jede Menge frisches Obst darin eingelegt. Als sie jedoch am Schluss alles Obst aus dem Krug noch auf ihre Teller verteilt und verspeist haben kamen wohl die sparsamen Schwaben durch und man brauchte sich nicht über leicht verwunderte Gesichter rundherum wundern… Alles in allem wars sehr lecker und Mama sagte sie werde sich bestimmt immer an ihr Geburtstagsessen hier mit uns erinnern. Noch mal Danke an Lydia und Peter.
Wir schautem gerade einem Akkordeonspieler zu der auf einmal wie ein Opernsänger anfing zu singen als wir Elke und Jörg wieder trafen – was für ein Zufall! Wir wollten ihnen noch den Tipp geben diese Stadt hier zu besuchen aber da standen sie auf einmal vor uns 🙂 Wir wollten zusammen einen Kaffee trinken gehen. Daraus wurden ein paar große Bier, Sangria und frisch gepresster Orangensaft für uns Kinder. Jörg zahlte die Zeche und wir nahmen uns vor die beiden zwei Tage später auf ihrem Campingplatz wieder zu treffen um uns wenigstens mit einer Grillabendeinladung ein bisschen revanchieren zu können.
Wir gingen dann bald zurück und sind gut 20 km weiter gefahren um noch einen Tag am Wasser in der Lagune bei Foz de Arelho zu verbringen – einem der wenigen Stellplätze die in Portugal direkt am Wasser liegen. Hier auf dem Stellplatz wars sehr eng aber für eine Nacht ganz ok. Mama war noch kurz einkaufen, wir haben mit Papa am Strand gespielt und es wurde auf unserer alten Wolldecke zu Abend gegessen da nicht mal der Tisch so richtig Platz hatte. Ein interessanter und sehr schöner Tag ging gerade eben zu Ende.
Liebe Grüße!
Mats
Galerie Tag 25
Reiseroute Tag 25
Maximale Höhe: 126 m
Minimale Höhe: 57 m















































