Tag 21 – Paradiesisch am Playa da Galé in Melides

Montag, 17. April 2017


Auch unsere erste wild gecampte Nacht war angenehm ruhig und nicht anders als auf nem offiziellen Platz. Nur die Internetverbindung war schlecht und die Wohnraumbatterie fast leer was aber niemand gestört hatte… Papa hatte erst mal ganz erfreut festgestellt dass man auch wenn das Auto nicht außen übers Kabel am Stromnetz angeschlossen ist über den eingebauten Wechselrichter den Kühlschrank betreiben kann. Das käme uns zum Gas sparen ganz gut gelegen da hierfür auch die Solaranlage mal so richtig belastet werden könnte. Während der Fahrt hat das ganz gut geklappt aber im Stillstand reichte die Leistung der Solaranlage nicht dafür aus zusätzlich den Kühlschrank dauerhaft zu betreiben.

Mama schaute sich mit uns den Sonnenaufgang an während Papa noch ein Weilchen ausschlafen durfte. Dann haben wir gemeinsam den Papa geweckt da wir ja noch ein paar Problemchen zu lösen hatten… Erstens haben wir die Kreditkarte irgendwie verlegt oder verloren 🙁 Auf dem Campingplatz in El Rocio hatten wir sie zuerst noch aber leider war sie am zweiten Tag dort unauffindbar. Das ist jetzt eher suboptimal da wir die Kreditkarte doch an vielen Stellen brauchen, Maut, einkaufen, tanken, Campingplätze, Internetguthaben aufladen usw. usw.

Wir hoffen immer noch sie taucht irgendwo im Auto auf aber die Hoffnung schwindet bei jeder erfolglosen Suche ein bisschen mehr. Außerdem wussten wir dass die Maut in Portugal nicht so einfach zu entrichten ist wie in Frankreich oder Spanien. Davon abgesehen reißt uns die Maut meistens gehörige Löcher ins Tagesbudget wobei Spanien hier bis jetzt gefühlt noch am günstigsten war. Die letzten paar hundert Kilometer waren sogar ohne Gebühren. Aber jetzt sind wir bei der Überfahrt nach Portugal aus Versehen an der Touristeninfo direkt an der Grenze vorbeigefahren und somit auf einer elektronisch über das Kennzeichen abrechnenden mautpflichtigen Autobahn unterwegs ohne dafür bezahlt zu haben.

Irgendwie kann man das im Nachhinein noch an Poststellen oder so ähnlich bezahlen – wir sollten uns besser informieren. Die einfachste Lösung wäre eine Toll- Card an der Grenze bzw. online zu erwerben dann würden die Beträge automatisch von der Kreditkarte abgerechnet. Kreditkarte haben wir aber grad keine mehr 🙁 Man kann auch noch Prepaid- Karten kaufen was Papa online probiert hat und ratet mal wie die bezahlt werden können – genau, mit Kreditkarte 🙁 Deswegem wollten wir dann umgehend zur Touristeninfo fahren was aber aufgrund der superengen Straßenverhältnisse und der nicht vorhandenen Parkmöglichkeiten für unser Mobil scheiterte.

Mit nicht gerade sonniger Allgemeinstimmung im Auto ist Papa dann trotzdem auf die Autobahn gefahren und wollte an der nächsten Tankstelle nach einer Toll- Card fragen die man bar bezahlen kann. Das funktionierte dann auch, Toll Card für 20€ gekauft und per SMS aktiviert. Ob aber die quasi schwarz gefahrene Strecke davon nachträglich auch noch abgezogen wird wissen wir noch nicht. Das müssen wir noch abfragen da die Strafen empfindlich hoch sein können.

Den unteren Teil der Algarve haben wir dann irgendwie nicht mehr angefahren, auch weil wir auf die schnelle im Internet keinen passenden Campingplatz gefunden haben. Leider haben wir später festgestellt dass wir hier doch ein paar Sehenswürdigkeiten ungesehen hinter uns gelassen haben. Aber wir haben noch hoffentlich sooooooooo viele vor uns und ließen uns davon die sich langsam wieder aufhellende Stimmung nicht verderben.

Unser Ziel war jetzt ein Campingplatz mit direktem Meerzugang in Melida zwischen Sines und Lissabon den Papa aufgrund guter Bewertungen und Fotos rausgesucht hatte. Nach einer relativ teuren Autobahnetappe die aber auf diesem Abschnitt wieder bar bezahlt werden musste erreichten wir über kleine Schlaglochstrecken durch die schöne ländliche Gegend den Campingplatz. Mama ging mit Juna zur Anmeldung und ich blieb, weil ich noch geschlafen habe, mit Papa im Auto. Der Platz wirkte auf uns von Anfang an irgendwie super entspannend. Die Plätze sind sehr ruhig und unter Bäumen gelegen. Wir trafen gleich ein paar Deutsche und es kamen sogar noch 3 Autos mit RV Kennzeichen hinzu.

Während Papa unseren Kruscht aufbaute war Mama mit Juna schon mal am Meer unten das man erst mal gar nicht einsehen konnte. Sie kamen zurück mit leuchtenden Augen und sagten nur es sei wirklich sehr speziell hier und wir müssten uns alle zusammen den Strand auf jeden Fall heute noch mal alle zusammen ansehen. Nach ein paar Small Talks mit Nachbarn sind wir noch über einen serpentinenartigen Weg zum Strand gelaufen. Papa sagte immer und immer wieder dass er so etwas noch nie gesehen hätte – er war total begeistert von den Aussichten und auch vom Strand an sich.

Picobello sauberer etwas gröberer Sand, die imposanten braunen Sandberge im Hintergrund, rauschende Wellen, viele blühende Pflanzen auf dem kargen Untergrund und ein fast menschenleerer sehr langer Abschnitt paradiesischen Strandes raubten uns sprichwörtlich den Atem. Wir fühlen uns hier sofort wohl und wollen mindestens 2 oder 3 Tage bleiben. Wer Stress im Alltag hat sollte sich in so einer Umgebung mal ne Weile aufhalten – da kommt man wirklich runter.

Erst mal zurück ans Auto – grillen – trinken – essen – quatschen und so weiter und so fort.

vê– lo na prais – wir sehen uns am Strand!

Mats

 

Galerie Tag 21


 

Reiseroute Tag 21