Tag 20 – Ostersonntag im Nationalpark Coto de Donana

Sonntag, 16. April 2017


Frohe Ostern! Den Wecker hab ich heute morgen nicht mal gehört… Der ging schon um 06:30 Uhr runter damit wir uns für unserer Donana- Nationalpark- 4×4- Tour richten konnten. Wir durften die Abfahrt um 08:00 Uhr nicht verpassen und sollten um etwa 07:50 Uhr am Parkplatz der Nationalparkstation sein. Außerdem sollte ja, wie Juna und ich hoffen, der Osterhase heute Nacht da gewesen sein. Ich habs heute morgen verschlafen nachzusehen ob ein Nest für mich unter der Palme liegt aber Juna war kurz nachdem sie die Augen geöffnet hatte Feuer und Flamme endlich nach draußen zu gehen um zu schauen ob ihre Schoppi- Opfergabe Wirkung gezeigt hat…

Und tatsächlich, sie erzählte mir später ganz aufgeregt dass genau an der Palme an der sie ihren Schoppi abgelegt hatte heute morgen stattdessen ein mit Geschenken gefülltes Osternest gestanden habe. Ich soll Gette Tobi und Gotti Evelyne 1000 x Danke sagen dass sie sich mit dem Hasen schon vor Ostern über Junas Wünsche unterhalten haben! Unsere Nachbarn die netten Holländer waren auch schon gerichtet – die fuhren allerdings mit dem Fahrrad ins Städtle.

Wir gingen kurz vor knapp los und machten uns ebenfalls auf den 15- minütigen Weg zur Nationalparkstation. Juna rannte hochmotiviert den größten Teil des Weges wie meistens auf ihren eigenen Füßen. Ich saß noch im Schlafanzug an Mamas Bauch im Tragetuch. Wir habens auf die Minute geschafft und waren pünktlich da. Den Buchungszettel sollten wir dem Fahrer geben… Es waren aber glaub 5 Expeditionsmobile vor Ort und die Fahrer waren noch nicht an den Fahrzeugen.

Außerdem musste ich noch frisch gemacht und angezogen werden – im Schlafanzug möchte ich beim besten Willen nicht auf Expedition gehen. So kurz nach 8 wunderten wir uns wo wir denn nun einsteigen sollten. Wir und unsere Nachbarn (nach deren Namen wir unverschämterweise nie gefragt haben…) fragten dann eine Reisebegleiterin und die meinte unsere Vouches seien noch blanko. Komisch was heißt das? An der Rezeption lächelte man uns an und sagte nur dass man die Zettel hier erst mal abstempeln lassen müsse und dass man schon auf uns 6 warten würde 🙂

Nachdem wir jetzt aufgenommen und verteilt wurden gings los. Wir, die 6 die eine englische Führung beantragt haben durften sogar ganz vorne sitzen – erst mal zu spät kommen und dann noch vorne sitzen das machte ja einen guten ersten Eindruck 😉 Über die Sandstraßen dieselten wir im Allrad- LKW los und erfuhren auch gleich mal warum es hier eigentlich so viel Sand im Landesinneren gibt. Es war hier alles mal Meer und wir fahren quasi auf dessen früheren Grund. Es gibt hier einige verschiedene Vegetationszonen und auch Spaniens größtes Feuchtgebiet.

Wir fuhren etwa 3 Stunden bis zu einem Besucherzentrum. Wir dachten zuerst was will man denn da tagsüber so für Tiere sehen aber wir wurden nicht enttäuscht! Links und rechts eine sehr interessante Landschaft mit tausenden Vögeln, Wildpferden, besonderen Bäumen und Blumen und noch vieles mehr sehenswertes. Es gibt hier sogar eine Population von etwa 23 Luchsen. Die bekommt man aber leider nur sehr selten zu Gesicht – ein Männchen z.B. benötigt allein für sich ein Gebiet von etwa 1000 Ha Land und ein Weibchen mindestens 500 Ha.

Juna lernte währende der ersten Pause einen spanischen Jungen kennen – ich glaub die waren nur eine Minute nachdem sie sich zum ersten mal begegnet sind unzertrennlich. Ab dem Zeitpunkt hatten die beiden jede freie Minute genutzt um Blödsinn zu machen. Wir bekamen auch Ferngläser zum Tiere beobachten. Der Fahrer und der Guide suchten ständig die Umgebung ab und zeigten uns die Tiere die sich versteckt hatten. Nur eins fanden sie nicht! Wir fuhren so duch die tiefen Sandfurchen und auf einmal schrie Juna durch den ganzen Bus “EINE EULE, EINE EULE, da!” und zeigte aus dem Fenster.  Sie sieht ganz oft Dinge die sie kennt auch wenn sie ganz weit weg sind und meistens ist was dran an dem was sie sagt…

Alle schauten nacheinander in die Richtung und kurze Zeit später zückte jeder sein Fernglas und der Bus hielt an. Die Eule saß eigentlich gut getarnt in einem Baum am Wegesrand und starrte uns an. Im Besucherzentrum gabs noch einen Kinofilm und einen Kaffee für Papa dann gings wieder zurück zur Station und zurück zum Platz. Unser Rucksack wurde von den Holländern per Fahrrad zurückgebracht – echt nett. Es hat mir keine Ruhe gelassen – ich hab dann auch noch nach einem Osternest auf dem Campingplatz gesucht und siehe da! Ich hab auch eins bekommen! Ich hab mich sehr darüber gefreut. Alles hergerichtet, uns verabschiedet, bissle eingekauft, Womoservice gemacht und los nach Portugal.

Bis nach Sagres kommen wir heute aber nicht mehr das ist klar. Mama fand während der Fahrt einen angeblichen Campingplatz in Tavira. Als wir den dann angefahren haben merkten wir dass wir nur auf die Insel blicken konnten auf der der Camping wohl sein mag. Es ist noch Ebbe da könnten wir rüberlaufen aber mit dem Auto, nein das geht nicht. Egal, hier ists auch sehr schön und es stehen noch einige Wohnmobile am Wegesrand. Es ist die Insel “Ihla de Tavira” – mit angeblich einem der schönsten Strände der Algarve aber man kommt nur mit dem Boot rüber das uns hier immer vor der Nase rumgefahren ist. Wir campen hier mal wild und genießen den sonnigen Ostersonntagabend am Strand und essen Salat mit Würstchen aus der schmiedeisernen Pfanne.

Bis morgen!

Euer Mats.

 

Galerie Tag 20


 

Reiseroute Tag 20


Gesamtstrecke: 151427 m
Maximale Höhe: 206 m
Minimale Höhe: 52 m
Download file: 2017-04-16_13_05_+02_00.gpx