Tag 18 – El Rocio

Freitag, 14. April 2017


Ich hatte wieder mal richtig Hunger diese Nacht. Ich verdrück pro Nachtschicht im Regelfall etwa 2 Schüsseln Brei mit Obst oder Obstgläser pur. So nebenbei gönn ich mir dann noch ein oder zwei Bananen. Wenn Mama Glück hat dann schlaf ich während den letzten Bananenbrocken wieder für ein paar Stunden ein.

Der Morgen ansonst war easy going und es herrschte Aufbruchstimmung. Juna hat mit Olivia gespielt und ich bin ab und zu dazwischen gegangen und hab Junas Spielkameradin ein wenig mit meiner Plastikschaufel traktiert. Papa hat mich zwei mal weggeholt aber schnell wie ich mittlerweile bin war das für mich kein Grund die Sache nicht regelmäßig zu wiederholen… Ich fand das ja auch unfair dass Olivia mir jetzt auf einmal meine Schwester beschlagnahmt.

Nun ja ich wollte grad wieder mit meiner grünen Schaufel ausholen um meinem Frust noch mal ein bisschen abzubauen da hat mich Papa schon wieder von hinten gepackt und dieses mal ins Wohnmobil zu Mama verfrachtet. Jetzt waren mir quasi die Hände gebunden und ich musste meinen Ärger runterschlucken. Gesagt getan, ich hab mich damit abgefunden.

Die Idee mit Afrika fiel ja flach und ebenso die Idee heute morgen noch am Strand entlang ganz raus nach Tarifa Süd zu laufen. Das Wetter war noch etwas zugezogen und uns zogs einfach in Richtung Portugal. El Rocio war gute 280 km entfernt aber wir habens uns jetzt mal vorgenommen heute noch dahin zu kommen. In El Rocio wollen wir dann wieder zwei Tage bleiben und uns die Stadt ansehen in der es angeblich wie in ner Westernstadt aussieht.

Ich hab während der Fahrt schön lange geschlafen und bin erst aufgewacht als es anscheindend wirklich sehr dringend war das Womo aufzutanken. Bei der Gelegenheit haben wir dann eine kleine Pause eingelegt, ne Kleinigkeit gegessen und Kaffee gemacht. Die letzten 90 km war dann wieder Mama- Animation angesagt was uns die Zeit doch recht gut vertrieben hat.

In El Rocio angekommen wurde wieder unser Lager aufgeschlagen und wie schon üblich gegrillt und die Gegend erkundet. Dieses mal gabs aber vor dem Gang mit dem Rindfleisch eine Pizza aus dem Kugelgrill. Papa hat für uns noch eine Tour mit Geländebus durch den Nationalpark organisiert. Die Plätze waren sehr knapp aber wir haben uns am Sonntagmorgen für 08:00 Uhr eingebucht. Ziemlich früh oder? Aber wir werdens hinkriegen. Ich bin mit Papa noch die 15 min zur Stelle gelaufen an der der Bus abfahren soll damit wir hier auch alle Unklarheiten beseitigt haben.

Die Straßen hier sind ja echt ungewöhnlich. Nur die Durchfahrtsstraße ist geteert und sogar auf der liegt ne Menge Sand. Im Dorf ist alles nur Sand! Überall Sand statt befestigter Straßen. Kutschen und Reiter begegnen uns und fast nur Geländewagen links und rechts der Straßen. Wir hatten größte Probleme mit dem Kinderwagen vorwärts zu kommen und mussten aufgrund Papas Traktionsproblemen auf den Seitenstreifen der Durchfahrtsstraße ausweichen.

Der Abfahrtsort war uns letztendlich also bekannt und wir sind gespannt darauf die Stadt morgen im Inneren zu besichtigen. Den Kinderwagen lassen wir dann aber besser zuhause. Bis ich mit Papa nach Hause gekommen bin hatte Juna schon geschlafen. Sie hatte sich davor noch die Finger in einer Schwingtür eingeklemmt die es hier bei den Waschräumen installiert sind aber es war zum Glück halb so schlimm.

Sie hatte heute auch mehrfach angeberisch kundgetan dass sie ihren Schoppi dem Osterhasen mitgeben will. Meine Eltern haben sie daraufhin noch einige Male befragt ob sie das ernst meine aber sie hat sich entschieden ihren heißgeliebten Schoppi heute das lezte mal zu benutzen um ihn dann dem Osterhasen ins Nest zu legen. Sie hofft dass der Osterhase den dann über Nacht in ein angemessenes Ersatzgeschenk umtauscht. Wir werden sehen wie dieser Deal ausgeht… Der Schnulli landete ja letztes Jahr beim Nikolaus und der kam auch nicht zurück – die Tragweite ihrer Angeberei sollte ihr also bekannt sein.

Zum Glück hab ich weder Bedarf an einem Schnulli noch an einem Schoppi.

Manana – bis morgen!

Mats


Galerie Tag 18


 

Reiseroute Tag 18


Gesamtstrecke: 286995 m
Maximale Höhe: 208 m
Minimale Höhe: 35 m
Download file: 2017-04-14_11_52_+02_00.gpx