Donnerstag, 13. April 2017
Aufgewacht – vor dem Auto die Yachten und hinter dem Auto den Felsen von Gibraltar, einfach cool. Nicht so cool war dass wir nichts mehr recht zu essen im Kühlschrank hatten… Mama nahm also das Fahrrad runter vom Auto und fuhr in die Stadt um einzukaufen. Kurz später kam sie ohne irgendwelche Einkäufe wieder zurück und sagte dass sie schon bei den ersten Läden festgestellt hatte dass ja Gründonnerstag ist und da sind hier die Schotten dicht. Sie würde jetzt halt geschwind nach England rüberradeln um dort Wasser, Eier, Milch, Obst, Gemüse, Fleisch usw. zu kaufen.
Es dauerte ein bisschen länger als beim ersten Versuch aber bald kam Eva voll beladen wieder zurück, mit allen Lebensmitteln im Rucksach und noch mit 12 Liter Wasser auf dem Gepäckträger 🙂 Die Grenzer wollten nix von ihr wissen meinte sie noch und wir waren wieder ausgerüstet für die nächsten Tage.
12 Euro haben wir beim Ausfahren vom Parkplatz bezahlt was echt ok war. Womo Service hätte extra gekostet aber wir brauchten ja nix. Meine Eltern haben sich wieder unterhalten ob wir jetzt in Tarifa, was nur gut 50 km entfernt ist überhaupt einen weiteren Tag verbringen sollen, ob wir dort dann auf einen Campingplatz gehen oder ob wir irgendwo frei stehen sollen und vor allem wieder ob wir nun einen Tagestrip nach Tanger machen oder nicht. Tanger liegt in Afrika, Marokko! Dahin sinds von Tarifa aus nur etwa 15 km.
Unterwegs wurde erst mal beschlossen auf den Campingplatz Rio Jara zu gehen der zwar nicht in der Stadt liegt aber sehr nah dran an einem breiten Sandstrand welcher sehr beliebt bei Surfern und Kitern ist. Überhaupt gibts hier in Südspanien viele sogenannte Surf- Spots die sich aufgrund des Windes wohl sehr gut für solche Wassersportarten eignen. Die Fahrt war heute ja nicht lang und kaum angekommen suchte uns Mama ein grünes Plätzchen unter Bäumen aus das wir umgehend auch bezogen haben.
Es gibt hier einen echt riesigen Sandstrand an dem unzählige Kite- Surfer vor allem an Land zum Üben unterwegs sind. Die Landschaft um uns herum ist besonders grün und es gibt sogar Kühe vor der Tür wie zuhause. Unsere Nachbarn sind Deutsche mit zwei Kindern auch in unserem Alter die gerade 4 Monate in Marokko waren und jetzt noch weitere 4 Monate unterwegs sind. Die sind mit einem japanischen Pärchen kurzeitig zusammen unterwegs die wiederum über ein Jahr mit einem Mercedes G- Modell und Dachzelt auf Reisen sind.
Juna hat sich nach kurzer Zeit auch mit Nachbarin Olivia angefreundet. Wir gingen zum Strand um den Kitern zuzusehen und um ein bisschen zu sandeln. Wir haben einfach den imposanten Strand, den Ausblick auf die grünen Berge und das Gefühl am südlichsten Punkt Europas zu sein genossen. Es ist ein komisches Gefühl schon am geographischen Wendepunkt unserer Reise angelangt zu sein. Ab jetzt fahren wir eigentlich schon wieder in Richtung Heimat.
Juna ist mit Olivia noch bis in den Abend hinein Fahrrad und Laufrad gefahren. Die beiden haben alles per Bike erkundet und sind letztendlich bei ein paar spanischen Kindern gelandet mit denen sie zusammen geknetet und Chips gegessen haben. Es gab Grillfleisch mit Salat für uns alle und Papa hat den Nachbarn auf ein Alhambra Bier eingeladen. Später hat Mama noch Wäsche gemacht und mit Papa beschlossen dass der Afrika Trip höchstwahrscheinlich nix für uns ist.
Auch der Nachbar der gerade lange in Marokko war und auch ein Fan vom Land ist meinte dass man dort am Hafen eigentlich nur von Händlern umworben wird die einem etwas verkaufen wollen und dass der Teil der Stadt den wir dann zu Fuß erkunden könnten auch nicht anders aussieht als die Städte hier in Andalusien. Wer in die Altstadt möchte und weitere Viertel usw. erkunden möchte muss eigentlich einen Guide nehmen und eine geführte Tour unternehmen und das ganze an einem Tag könnte vor allem für uns Kinder eher eine Plagerei als Freude sein.
Mal sehen, eventuell bleiben wir noch hier oder wir fahren vielleicht nach El Rocio, einem Tip von Jan unserem belgischen Freund. Die Stadt liegt weiter nördlich am Nationalpark Coto de Donana. El Rocio muss schon eine sehr spezielle Stadt sein die eher einer verlassenen Westernstadt gleicht. Zu Pfingsten kommen allerdings über eine Million Pilger in die Stadt. Die verbreitetsten Verkehrsmittel im Ort seien Geländewagen und Pferdefuhrwerke.
Guts Nächtle!
Mats aus dem Süden
Galerie Tag 17
Reiseroute Tag 17
Maximale Höhe: 371 m
Minimale Höhe: 31 m