Tag 10 – Durch die Orangenplantagen Richtung Allicante

Donnerstag, 06. April 2017


Nachdem ich gestern ins Bettle bin hats auf einmal angefangen zu regnen wie aus Kübeln. Es hat laut geprasselt auf dem Womo war aber nach kurzer Zeit wieder vorbei. Ansonsten war die Nacht recht ruhig und alle sind ganz gut aus den Federn gekommen. Bezüglich Frühstück “the same procedure as every morning”… Wir wollten ja heute weiter Richtung Süden nach Denia. Wenn es so weitergeht schaffen wir es den Südzipfel Europas namens Tarifa in etwa nach den ersten 2 Wochen der Gesamtreisezeit zu erreichen.

Ich bin mit Papa noch ne Runde gelaufen und habs einfach nicht geschafft meine Augen aufzuhalten und bin eingepennt. Ich glaub meine Eltern hätten gerne gehabt dass ich im Auto ein paar Stunden später schlafe aber was solls – wat mut dat mut. Mama hat währen meiner geistigen Abwesenheit die Wäsche abgehängt und Papa ist mit Juna nach vorne gegangen um den Grillrost zu reinigen.

Da fällt mir grad ein ich hab ja noch gar nicht erwähnt dass Papa gestern Abend beim Grillen der Deckel seines neuen Kugelgrills runtergefallen ist 🙁 Die Halbkugel ist nach dem Aufsetzen auf den Grill irgendwie doch nicht richtig gesessen und mit vollen Händen hat der das Ding nicht mehr fangen können als es abgerutscht ist. Oh weh, ich kann euch sagen da war das Abendessen für ihn so gut wie gelaufen… Er hat nicht viel gesagt aber Mama meinte zu ihm nach ner Weile er solle jetzt doch mal aufhören ständig zum Grill rüberzuschauen und sich innerlich so aufzuregen.

Der Deckel hatte Kratzer, ne Delle am Rand und saß nun wacklig auf dem Unterteil. Das schöne vanillefarbige emaillierte Teil… Papa tat mir grad leid. Kaum hatte er den letzten Brocken vom Teller gegessen machte er sich ans Werk den Deckel zu putzen und wieder geradezubiegen. Ich glaube er hatte Erfolg und bis auf eine einzige Beschädigung am Rand ist alles wieder gut. Er sagt ja immer man soll das Positive in Erinnerung behalten. Genau diese Stelle wird uns eben jetzt an diesen schönen Tag hier erinnern…

Wir sind gefahren und gefahren, Kilometer um Kilometer immer weiter und weiter. Mama musste für mich die Animateurin machen und so hinterher muss ich sagen ich hab ihr glaub alles abverlangt was so möglich war. Ich hatte ja morgens schon geschlafen und wollte eigentlich jetzt alles andere machen als Autofahren. Aber durch die eine oder andere Show von Mama haben wir uns dauerhaft knapp unter der Quängelgrenze gehalten. Juna konnte sich mit Tablet und TipToi beschäftigen und fährt außerdem viel lieber Auto als ich.

Außerdem hatten wir bzw. das Navi einen Haken in der Planung, Denia war einfach zu weit weg und wir mussten ein näher gelegenes Ziel suchen – es sollte ein Stellplatz in Tavernes werden der deutlich schneller zu erreichen war was aber immer noch unsere bisher längste Tagesetappe von ca. 280 km bedeutet hat. Alles wäre easy gewesen wenn wir nicht kurz vor knapp noch vom Navi in eine bzw. viele viele Orangenplantagen geschickt worden wären! Es hätte können so einfach sein aber nein wir fahren noch ne Halbe Stunde auf superengen Plantagenstraßen ohne gescheite Wendemöglichkeiten umher und müssen den Arbeitern mit ihren Geräten ausweichen.

Das Navi kannte nur die Straße an sich und nicht die genaue Adresse… Nur der nette Herr Google kannte den Stellplatz natürlich wieder mal persönlich und führte uns aus der Misere raus. So süß die Orangen an den Bäumen auch gewesen sein mögen wir warens ne Zeit lang eher nicht mehr 😉

Letzendlich angekommen und geparkt, den Strand besucht, einkaufen gewesen, gegrillt, gechillt und Eis gegessen das Juna und Mama im Eiltempo aus der Stadt hier her getragen haben. Der Strand ist sehr schön und breit. Allerdings geht so wie es aussieht unsere Trinkwasserpumpe im Womo nicht mehr und ich hab die Katzen hier erwischt wie sie an meine Spielekiste gepinkelt haben. Erst mal fand ich Katzen ja ganz süß aber wehe die wagen sich da noch mal an mein Zeug ran dann lernen die mich mal kennen!

Abends haben noch ein paar Spanier ein wenig Live- Musik mit Gitarren gemacht. Wo es morgen hingeht wissen wir noch nicht. Entweder weiter an der Küste entlang über Cartagena und Almeria oder doch durchs Landesinnere über Murcia und Granada vorbei an der Sierra Nevada nach Malaga.

Eine gute Nacht – uena buena noche!

Mats

 

Galerie Tag 10


 

Reiseroute Tag 10


Gesamtstrecke: 289157 m
Maximale Höhe: 209 m
Minimale Höhe: 39 m
Download file: 2017-04-06_11_07_+02_00.gpx