Tag 3 – Camping im Bergdorf am Bauernhof

Donnerstag, 30.März 2017


Brrrr es war doch recht kalt heute Nacht. Die Heizung war aus denn gestern Abend deutete noch nix auf eine kalte Nacht hin. Ich bin dann mitten in der Nacht aufgewacht und hab das ganze Fahrzeug darauf aufmerksam gemacht – und siehe da die Heizung war ruckizucki angeschalten und hier drin kletterte die Temperatur auf Wohlfühlwerte – alles war wieder gut.

Ansonsten haben wir gut geschlafen und nach und nach kam Leben auf in der Bude. Papa hatte sich vorgenommen seinen neuen Coleman- Benzinkocher mal auszuprobieren. Den hatte er sich gekauft da meine Familie auf der ersten Elternzeitreise mit Juna durch Skandinavien wohl nicht gerade die besten Erfahrungen mit der Gasversorgung im Ausland gemacht hatten… Es gibt in Europa über 300 verschiedene Gasanschluss- Varianten was einem doch recht tiefe Sorgenfalten in die Stirn treiben kann da Gas die Hauptenergiequelle im Auto ist. Ohne Gas gibts unterwegs keine Heizung, ohne Gas gibts kein warmes Essen, ohne Gas gibts keinen funktonierenden Kühlschrank und ohne Gas ists einfach kacke.

Also sollte ein entsprechender Kocher mit Benzinbetrieb als Notanker herhalten. Benzin ist ja quasi überall recht einfach zu bekommen und es steckt ne Menge Energie drin. Normalerweise wird Reinbenzin verwendet da hier bei der Verbrennung weniger Schadstoffe entstehen. Papa hat sich drum eine Dose reines Waschbenzin und nen Kanister Aspen- Sprit mitgenommen was beides perfekt funktioniert. Papa hatte sich vorgenommen draußen mit dieser ganzen Apparatur für uns alle Frühstück zu machen. Es sollte erst mal Eier mit Speck geben… Ich bin währenddessen mit Mama und Juna noch mal auf den Spielplatz am See gelaufen.

Kocher hat super funktioniert – Papa war sichtlich erfreut – Essen war tauglich.

Mama hat dann den Platz bezahlt und Papa hat alles was wir so großzügig auf dem leeren Platz verteilt haben wieder ins Auto gepackt. Ohne großen Plan sind wir dann wieder auf die Autbahn A1 und losgefahren Richtung Genf. Wir wollten dann sehen wie weit wir kommen um dann einen schönen Platz zu suchen. In ein oder zwei Tagen möchten wir alle am Meer bei Montpellier ankommen um dann an der französischen Küste entlang Richtung Spanien zu fahren.

Papa und auch Mama finden dass die Autobahnen hier mit Geschwindigkeitsbegrenzung wesentlich entspannter zu befahren sind als unsere in Deutschland. Noch entspannter wären sie glaub wenn ich und meine Schwester immer nur aus dem Fenster schauen, singen und lachen würden anstatt ständig nach irgendwas anderem zu verlangen und zu quängeln wenn wir nicht einschlafen können…

Die Landschaft war heute schon etwas anders als gewohnt. Das Wetter war wieder super und wir haben große Berge im Hintergrund, alte steinerne Bauernhöfe und viele schon sehr schön blühende Bäume und Sträucher gesehen. An einem Lidl Parkplatz haben wir nach ein paar Stunden Autofahrt mal Pause gemacht. Juna quasselt seit ner gefühlten Ewigkeit von nix anderem mehr als von dem ihr versprochenen Eis das sie dort bekommen sollte. Ich weiß gar nicht was das sein soll, Eis.

Wir haben im Lidl eingekauft. Fleisch, Spargel, Gemüse usw. und natürlich auch besagtes Eis im 6er Pack Geschmacksrichtung Erdbeere. Auf der Picknickdecke neben dem Parkplatz haben wir das Eis gegessen – ich hab auch probieren dürfen und wenn mir jetzt noch mal einer probieren sollte die einmal gekrallte Eistüte aus der Hand zu nehmen dann kann er mich mal von der unangenehmen Śeite kennenlernen – das ist jetzt meins.

Wir wollten jetzt da es schon spät war nicht mehr weit fahren und haben nach Campingplätzen in der Gegend gegoogelt. Es sollte an den Lac de Paladru gehen der mehr oder weniger auf dem Weg liegt. Über Ministräßchen durch das schöne französische Hinterland ging es gut 15 km weit die Berge rauf und runter. Am Campingplatz angekommen sahen wir aber dass er leider wie so viele zurzeit geschlossen war.

Ok, noch mal gegoogelt und eine Art Bauernhof- Campingplatz 6 km weiter ausfindig gemacht. An der Adresse sind wir zwei oder drei mal vorbeigefahren weil wir glaubten da ist doch nix. Papa hat die Sache zu Fuß erkundet und einen Hof ausfindig gemacht der wohl ganz ganz ganz entfernt etwas mit Camping zu tun hat. Überall bissle merkwürdige Leute, viele Hunde und freilaufende Tiere. Aber hier konnten wir endlich unseren Wagen neben der laut röhrenden Milchkammer abstellen nachdem wir ein wenig ohne jegliche Sprachkenntnisse verhandelt hatten.

Ich ging mit Juna und Mama die Hennen futtern und Papa hat noch flux den Tisch aufgebaut, Wein und Bier rausgeholt, Gemüse geschnippelt und Fleisch in der Pfanne auf seinem Benzinkocher angebraten. Mit bissle Gemüse war das schon ganz lecker.

Wir haben noch ne Runde im Auto gespielt und dann gings ab ins Bett.

Bis dann.

LG Mats

 

Galerie Tag 3


 

Reiseroute Tag 3


Gesamtstrecke: 297077 m
Maximale Höhe: 727 m
Minimale Höhe: 269 m
Download file: 2017-03-30_11_19_+02_00.gpx